Meet and greet beim AGFS-Kongress 2018

Wieder einmal hatte die AGFS (Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW) in Zusammenarbeit mit der P3 Agentur ein informatives und interessantes Programm zusammengestellt. In diesem Jahr drehte sich beim wie gewohnt vom Journalisten Tom Hegermann souverän moderierten Kongress im Congress Center West der Messe Essen alles rund um das Thema „Infrastruktur: Konkret!“. Mit rund 500 Teilnehmern ist der AGFS-Kongress eine der bedeutendsten Veranstaltungen über Zukunfts- und Nahmobilität in Deutschland.

Im Hinblick auf Digitalisierung und Automatisierung im Verkehr ist eines gewiss: Basis unserer Mobilität ist und bleibt eine funktionierende, sichere und leistungsfähige Infrastruktur. Deswegen stellten die Veranstalter dieses Thema in den Mittelpunkt des Kongresses. In Leitvorträgen und Statements zu Detaillösungen wurde sich mit der Straßenverkehrsinfrastruktur auseinander gesetzt. So referierte Dipl.-Ing. Michael Dinter, Leiter Verkehrsplanung und intelligente Verkehrssysteme von AS+P Albert Speer + Partner GmbH über „Herausforderungen an die Mobilität – Heute und in Zukunft“. „Mobilität und Infrastruktur – neu gedacht“ war das Thema von Prof. Dr.-Ing. Martin Lühder von der Fachhochschule Münster. Dipl.-Ing. Thomas Wündrich, Landschaftsplanung Wündrich zeigte in seinem Vortrag „Die durchgrünte Stadt“ Best Practice-Beispiele aus aller Welt.

Bei dem an Nachmittag angebotenen „Forum Infrastruktur“ bewies dann Ruben Loendersloot (Loendersloot Groep – verkeer + meer) in seiner Präsentation „Fahrradstraßen – made in NL“, wie einfach eine gute (Fahrrad-)Infrastruktur aussehen kann – wenn man nur will! Ergebnisse der „AGFS-Planerwerkstatt“ zeigten Patricia Reich/Stadt Unna und Thomas Ide/Stadt Gladbeck. Weg vom engen Korsett diverser Vorschriften lassen sich sinnvolle Lösungen für lebenswerte innerstädtische Verkehrsverbindungen finden. „Endlich! – Der umweltfreundliche, wasserdurchlässige Asphaltbelag“ – so lautete der Vortrag von Dipl.-Ing. Lukas Renken/RWTH Aachen. Es ist zu wünschen, dass dieses nachhaltige und mit vielen Vorteilen gegenüber althergebrachten Verfahren versehene Produkt schon bald in Serie Verwendung findet.
Die abschließenden Statements übernahmen Thomas Semmelmann, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs NRW mit der Forderung „Radland NRW – Bauen jetzt!“ und Hendrik Wüst, Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, der einen kurzen Ausblick auf die Maßnahmen der Landespolitik zur Förderung der (Nah-)Mobilität in NRW gab.

Zu feiern gab es auch etwas: die AGFS darf in diesem Jahr auf 25 Jahre erfolgreiche Arbeit für zukunftsfähige, belebte und wohnliche Städte zurück blicken. Die Finanzierung dieser Tätigkeit erfolgt durch Mittel des Landes NRW, durch Mitgliedsbeiträge der Kommunen und durch die Unterstützung durch das „Unternehmen FahrRad!“, einer Initiative der AGFS , der sich zehn Firmen und Institutionen – darunter auch seit vielen Jahren die WSM Walter Solbach Metallbau GmbH – angeschlossen haben. Generelles Ziel von „Unternehmen FahrRad!“ ist die Förderung des Radverkehrs. Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen: im politischen Dialog mit der Landesregierung Nordrhein-Westfalens und dem Bundesverkehrsministerium, in der Einbindung von „Unternehmen FahrRad!“ in die Arbeit der AGFS sowie in der konkreten Planung und Umsetzung von Projekten.

Im Anschluss an den Kongress wurde der „Deutsche Fahrradpreis 2018“ in einer Festveranstaltung verliehen.