Mit Fahrradschloss und Taktik gegen den Fahrraddieb

„Das wird doch eh geklaut“, lautet ein verbreitetes Argument gegen gute Fahrräder. Aber muss man sich die Freude am Rad von einem Fahrraddieb verderben lassen? Keinesfalls! Man sollte nur ein oder zwei einfache Tipps beherzigen, dann bleibt das Rad auch, wo es hingehört.

Gelegenheit macht Diebe – trifft besonders beim Fahrrad zu. Der erste Schritt also: Nie ohne Fahrradschloss abstellen. Zweitens muss man das Schloss auch richtig verwenden. Einfach nur durchs Vorderrad fädeln hilft da nicht, am besten schließt man den Rahmen und eines der Laufräder zusammen an einen festen Gegenstand, wie etwa einen Anlehnparkbügel oder einen Laternenpfahl. Gute Anlehnparker verfügen übrigens über eine Stahl-Öse, mit der das Fahrradschloss möglichst weit vom Boden entfernt angebracht werden kann. So lässt sich der Boden nicht als Hebel, etwa für Bolzenschneider, verwenden. Denn wenn ein Schloss geknackt wird, dann meist durch pure Gewalt, also mit Bolzenschneider oder Säge, und nur selten am Schließzylinder, etwa durch Picking.

Gut zu wissen: Diebe nehmen sich im Schnitt etwa drei Minuten Zeit, um ein Fahrradschloss zu knacken. Diese Zeitspanne gilt es also, mit Strategie und Technik zu überbrücken.

Die Zehn Prozent Formel

Radschlösser gibt es in vielen Formen und auch Farben – doch welches ist passend? Einfache Faustformel: Etwa zehn Prozent vom Fahrradwertes sollte die Sicherungstechnik kosten. Für Kinderräder oder Gebrauchte vom Flohmarkt tut es also die etwas dünnere Kabelspirale, bei edleren Sport- und Reiserädern empfiehlt sich eine dreistellige Investition in dicke Ketten, U-Bügel oder platzsparende Faltschlösser. Nur begrenzt sicher sind Zahlenschlösser.

Gewusst, wo!

Das ist natürlich alles auch eine Standortfrage. Schon beim Abstellen kann man Veloknackern die Laune nehmen. So sind belebte Plätze besser als ruhige Ecken. In Sichtweite parken fühlt sich am besten an. Auch Abschreckung hilft: Wenn Langfinger auf den ersten Blick sehen, dass sie viel Arbeit erwartet, suchen sie sich einfachere Ziele. Daher ist es etwa für Berufspendler ratsam, zwei verschiedene Schlosstypen zu kombinieren. Vor allem, wenn sie ihr Rad stets an der gleichen Stelle oder an kriminellen Hotspots wie Bahnhöfen abstellen. Das hat sogar Zusatznutzen, denn viele Raddiebe haben sich auf einen bestimmten Schlosstyp spezialisiert.

Schlosstypen:

  1. Leichtes, dünnes Drahtseilschloss zur schnellen Mitnahmesicherung von Körben und Taschen
  2. Rahmenschloss: fest installierte Wegfahrsperre für den kurzen Sprung zum Bäcker
  3. Kabel- oder Spiralkabelschloss für günstige Räder und/oder überwachte Parkplätze
  4. Faltschloss: in verschiedenen Qualitäten, schwer knackbar, weil Glieder sich drehen
  5. Das schwere Bügelschloss ist der ungebrochene Klassiker – am besten mit Vierkantbügel
  6. Panzerkabelschloss und Panzerkette – halten auch schwerstem Gerät stand
  7. Schlaue Schlaufe: Ummantelte Schlosserweiterung, z. B. fürs Vorderrad, Kinderanhänger o. ä.

Weitere Tipps und Vorsichtsmaßnahmen zum Fahrradklau finden Sie auch bei unserem Partner (ADFC).