Verkaufszahlen von Fahrrädern in Deutschland 2020

Die deutsche Fahrradindustrie erlebte im Jahr 2020 einen echten Boom. Schon in den Jahren zuvor stiegen die Verkaufszahlen von Fahrrädern in Deutschland kontinuierlich an. Die Corona-Pandemie brachte dann jedoch noch mal einen ganz neuen Schwung in die Branche.

Großes Wachstum durch Corona Pandemie

Das Jahr 2020 wurde vorrangig von der Corona-Pandemie geprägt. Dies gilt nicht nur für das alltägliche Leben, sondern auch für die weltweite Fahrradindustrie. Nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt konnte ein großes Wachstum bei den Absatz- und Umsatzzahlen feststellen. Doch auch in den letzten Jahren wurde das Wachstum der Fahrradverkäufe bereits dynamisch gesteigert. Sowohl Fahrräder als auch E-Bikes erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit, da sie als Verkehrsmittel zunehmend an Bedeutsamkeit gewinnen. Sie bieten eine aktive, umweltschonende und zugleich günstige Mobilität. Darüber hinaus bieten sie dem Nutzer ein hohes Maß an Flexibilität und Eigenständigkeit, was bei anderen Verkehrsmitteln häufig nicht gegeben ist.

Darüber hinaus erkennen viele Menschen, wie wichtig Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist, weshalb sie sich für das Fahrrad entscheiden und stattdessen das Auto häufiger stehen lassen. Nicht zuletzt geht der Trend zu mehr Bewegung im Alltag. All diese Faktoren haben in den vergangenen Jahren für einen Aufschwung der Fahrradindustrie gesorgt. Mit der Corona-Pandemie kommt jedoch noch ein weiterer wichtiger Einflussfaktor hinzu: Sowohl das Fahrrad als auch das E-Bike bieten eine infektionssichere Mobilität im Alltag. Sie können als systemrelevant betrachtet werden und sind im Jahr 2020 zu einem der beliebtesten Verkehrsmittel geworden. Doch nicht nur für den Weg zur Arbeit, sondern auch in der Freizeit nutzen viele Deutsche mittlerweile das Fahrrad. Die Nachfrage ist im vergangenen Jahr deshalb schneller angestiegen als in den Jahren zuvor. Gleichzeitig stand die Fahrradindustrie durch die Pandemie vor ganz neuen und großen Herausforderungen. Gestörte Lieferketten, zwangsläufige Ladenschließungen durch Lockdowns und gesteigerte Hygieneauflagen forderten auch die Fahrradbranche. So prägten wachsende Anforderungen an die Prozesse gepaart mit steigender Nachfrage die Fahrradindustrie im Jahr 2020.

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Die deutsche Fahrradindustrie verzeichnet über 5 Millionen Verkäufe

Insgesamt wurden in Deutschland im Jahr 2020 5,04 Millionen Fahrräder und E-Bikes verkauft. Dabei handelt es sich um eine Steigerung von 16,9 % gegenüber dem Jahr 2019. Der Anteil an E-Bikes betrug dabei 38,7 %. Es wurden somit insgesamt 1,95 Millionen E-Bikes in Deutschland verkauft. Auch hier zeigt sich eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorjahren. Der Absatz von E-Bikes erhöhte sich um 43,4 %. Auch in den Umsatzzahlen lässt sich dieser Trend deutlich erkennen: Die deutsche Fahrradindustrie konnte bei den Umsatzzahlen ein plus von 60,9 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Dies entspricht einem Umsatzwert von 6,44 Milliarden €. Diese Zahl bezieht sich auf den reinen Verkauf von Fahrrädern und E-Bikes. Addiert man zu diesem Umsatz noch das Umsatzvolumen aus dem Bereich der Zubehörartikel über alle Vertriebswege hinweg, so ergibt sich ein Umsatzwert von nahezu 10 Milliarden €. Auch der Export ist im Jahr 2020 gewachsen, und zwar auf 1,57 Millionen Einheiten, was einem Zuwachs von 7,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der durchschnittliche Verkaufspreis lag 2020 bei 1.279 €.

Dominiert wird dieser Durchschnittspreis von dem hohen Anteil der E-Bikes. Auch hier ist der Export angestiegen, denn die Branche konnte 15 % mehr Umsatz als im Vorjahr erwirtschaften. Insgesamt wurden 0,61 Millionen E-Bikes exportiert. Der gesamte Bestand an Fahrrädern und E-Bikes in Deutschland wurde im Jahr 2020 auf rund 79,1 Millionen Stück geschätzt. 7,1 Millionen dieser Fahrräder sind E-Bikes. Die absoluten Zahlen stiegen dabei in nahezu allen Modellgruppen an. Ausgenommen wurden bei dieser Statistik lediglich nicht elektrisch angetriebene MTB sowie Holland- und Tourenräder. Bei den Verkaufszahlen der E-Bikes handelt es sich zu 35,5 % um E-Trekking, zu 30 % um E-MTB und zu 28 % um E-City-/Urban Räder. Die Anzahl der im Lastenräder machte einen Anteil von 4 % aus, während sich der Anteil der Rennräder und schnellen E-Bikes auf jeweils 0,5 % belief. Wie in den vergangenen Jahren auch ist in 2020 die Modellgruppe E-MTB am stärksten gewachsen. Lediglich die Verkaufszahlen von Kinderfahrrädern sowie Lastenrädern hat sich in Relation zum Vorjahr nicht verändert.