Wachsen mit Augenmaß

Die Marke WSM entsteht

Wir waren ein kleiner Laden. Das war unser Vorteil. Wir konnten unsere Kosten immer überblicken und ich habe stets nur das gemacht, was ich auch konnte. Langsam, langsam sind wir gewachsen. Jedes Jahr wurde es besser. Wenn es so blieb, dann waren wir zufrieden“, erzählt Walter Solbach heiter.

„Die Leute mussten ja immer Arbeit haben“, ergänzt seine Frau Maria. Die Leute, das sind lange Zeit fünf bis sechs Mitarbeiter. Sie arbeiten viel und gut, genießen das Leben, auch gemeinsam mit dem Chef. Gibt es mehr zu tun, werden neue Kollegen eingestellt und für den Betrieb ausgebildet. Privat lebt das Unternehmerpaar sparsam. Was übrig bleibt, wird investiert, auch in die Lagerhaltung. So kann Solbach schnell und pünktlich liefern. Zahlungsschwierigkeiten der Kunden werden mit dem eigenen Dispo überbrückt. „Ein hartes Geschäft war das“, erinnert er sich. Fremdkapital aufzunehmen, kommt für ihn damals nicht infrage. Eigenständigkeit und Unabhängigkeit sind ihm wichtig.

1973 wird der Stahlbau in ein weit größeres Gebäude nach Waldbröl verlegt. Im selben Jahr gründet Solbach die WSM – Walter Solbach Metallbau GmbH. Geschäftsführer sind Walter Solbach und Leopold Wendler. Bald kann WSM erste Produkte in ganz Deutschland auch über renommierte Handelshäuser vertreiben. Der Umsatz im Jahr 1973 beträgt 1,23 Millionen D-Mark. Damit hat er sich seit der Firmengründung glatt verhundertfacht!

1974 – aus der Nachfrage nach geschlossenen Überdachungen entwickelt sich der Produktbereich „Modulare Raumsysteme“

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Kontinuierlicher Ausbau

Raumsysteme und internationale Standorte

1974 erblickt das legendäre R-Haus das Licht der Welt. Das Raumsystem ist vielseitig einsetzbar und unverkennbar markant dank seiner abgerundeten Ecken. Verantwortlich dafür sind die Gummiverbindungen zwischen den Metallkomponenten, die sich so wesentlich leichter miteinander verbinden lassen. Walter Solbach gelingt ein Designklassiker, der oft kopiert wird. Es entstehen transportable Räume für Meisterbüros, Leitstände, Empfangsanlagen und Pförtnerkabinen. Mobile, modular gefertigte Raumsysteme für den Innen- und Außenbereich gehen 1980 erstmals in Serie.

Doch in Waldbröl tut sich noch mehr: 1986 entsteht das erste Verwaltungsgebäude von WSM. Sechs Jahre später wird das erste Hochregal-Lagersystem installiert, das die Lieferzeiten für die Produkte ganz entscheidend verkürzt. Raum- und Überdachungssysteme werden in einer neuen 6.000 Quadratmeter großen Halle montiert.

Das Jahr 1989 bringt den Fall der Mauer. Viele deutsche Unternehmen zieht es in den Osten, zu neuen Märkten und vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten – ein Trend, dem man sich aufgrund der Konkurrenzsituation kaum entziehen kann. WSM fertigt ab 1997 besonders lohnintensive Baugruppen im tschechischen Städtchen Březnice.

Wenn man eine Wartehalle ringsum verkleidet,
Fenster
und Türen reinsetzt,
bekommt man ein Raumsystem.

– Walter Solbach

Immer aktiv

Auch im Ruhestand

2017 erhält Walter Solbach den Diamantenen Meisterbrief der Handwerkskammer zu Köln. Ein Jahr später feiert WSM sein 60. Jubiläum. Für Maria und Walter Solbach, ein Anlass, im hohen Alter mit großem Stolz auf ein erstaunliches Lebenswerk zurückzublicken. Der Gründer, der für sein Leben lang fotografiert, hat neben dem Firmengrundstück in Waldbröl einen Park angelegt. Dort finden sich Stelen, die er aus Holz hat schnitzen lassen. Manchmal begegnet man ihm noch auf dem Firmengelände.

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Mit Kontinuität in die Zukunft:
WSM war und bleibt ein familiengeführtes Unternehmen.

Der Generationenwechsel

Werte erhalten, offen für Innovationen

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Der Generationswechsel, eine Herausforderung für jedes Familienunternehmen, ist bei WSM gelungen. Heute sind Peter Solbach und Werner Schenk die Geschäftsführer. Peter Solbach kümmert sich um die Produktion, Werner Schenk um den Vertrieb, Elisabeth Schenk und Eva Solbach um die Personalfragen. Strategische Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. WSM verfolgt weiterhin das Ziel, auch mittel- und langfristig erfolgreich zu sein.

WSM ist stets am Puls der Zeit. Wie seine Gründer setzt das Unternehmen auf neue Ideen, erkennt Trends, modernisiert sich. Wächst ein Unternehmen aus eigener Kraft und nicht durch Zukäufe anderer, so spricht man von „organischem Wachstum“. Genau das lebt WSM. Fundament sind die vier Geschäftsfelder, die aus den Ideen von Walter Solbach hervorgegangen sind: mobile Raumsysteme, Überdachungssysteme, Fahrradparksysteme sowie Informationssysteme.

Alles aus einer Hand

WSM wird integrierter Lösungsanbieter

Im 60. Jubiläumsjahr 2018 ist WSM ein international tätiges Metallsystembauunternehmen, organisiert als internationale Unternehmensgruppe, mit rund 33 Millionen Euro konsolidiertem Umsatz pro Jahr (2019). Sechs Jahrzehnte und aus 25 Quadratmetern Betriebsfläche sind 25.400 Quadratmeter Büro-, Produktions- und Lagerhallenflächen in Waldbröl und Březnice geworden – über 1.000 Mal mehr als bei der Firmengründung! WSM unterhält Vertriebsgesellschaften in Salzburg und südlich von London. Namhafte Kunden vertrauen auf WSM, darunter Audi, Ford, Rewe, Abus, die Messen Köln und Düsseldorf, Linde, BASF, Lufthansa und Procter & Gamble. Die neuen Aldi-Pylone, weithin sichtbar an über 1.400 Standorten, stammen von WSM.

Zu den Kunden zählen Verkehrsunternehmen, Kommunen, Projektentwickler und private Auftraggeber. Auch die New Yorker S-Bahn ordert Schaukästen für ihre Stationen bei WSM. Verkaufsstarke Serienprodukte machen das Unternehmen zu einem attraktiven Partner von Katalog- und Versandhandelsunternehmen. 2019 stehen rund 25.100 Aufträge in den Büchern, davon wird etwa ein Drittel im 24-Stunden-Versandservice ausgeliefert. Im Angebot sind über 2.100 unterschiedliche Artikel. Eine eigene Flotte mit Lkw-Kranwagen und hauseigenen Monteuren übernimmt die Auslieferung und Montage von Raumsystemen und Überdachungen. Das Industriegebiet Waldbröl, in dem sich WSM als erstes Unternehmen einst niedergelassen hat, unterstützt das Wachstum durch seine schnelle Autobahnanbindung.

Das Erfolgsrezept

Strategisch neue Märkte erschließen

Es ist unwahrscheinlich, dass ein derartiger Erfolg dem Zufall oder glücklichen Umständen zu verdanken ist. Was also steckt hinter dem immensen Wachstum von WSM? „Ein Unternehmen braucht nicht nur gute Produkte, sondern auch eine Strategie und einen Plan“, erklärt Peter Solbach. „Man darf nicht in den Tag hineinleben und darauf warten, was morgen kommt. Wir wissen ja, welche Produkte wir haben, und wir haben gelernt, sie durch Weiterentwicklung immer wieder im Markt zu platzieren. Zeitgeist und Produkt, das muss zusammenfinden. Darin sind wir im Laufe der Jahre immer besser geworden“, ergänzt Werner Schenk.

Weiterentwicklungen beginnen manchmal auch mit einem neuen Blick auf Vorhandenes: „Wir haben viel zu lange unsere Überdachungen Wartehallen genannt“, erzählt Schenk. „Als dann die gesetzlichen Rauchverbote im Jahr 2005 auch nach Deutschland kamen, wurde uns schnell klar, dass wir aus den Wartehallen auch Raucherräume machen können, indem wir die bisherigen Blechverkleidungen durch Glas ersetzen, eine Aufschrift Raucherraum oder ein Symbol aufdrucken, einen Aschenbecher einbauen, fertig. Das war das richtige Produkt zur richtigen Zeit für einen neuen Markt.“

Wir machen nützliche Dinge für Menschen.
– Peter Solbach

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Der Kompass

Unabhängig bleiben

Produkte, die in den Markt passen, und ein umfangreicher Service – von der Beratung bis zur Auslieferung – bilden die Grundlage. Ein klarer ethischer Kompass gibt Orientierung im Geschäftsalltag.

Wie schon Walter Solbach legt auch die Führungsmannschaft der zweiten Generation großen Wert auf Unabhängigkeit. Denn man möchte sich von niemandem hineinreden lassen, weder von Investoren, noch von Banken, Lieferanten oder von großen Kunden. Das ist übrigens definitiv keine hohle Floskel: Ein Geschäftspartner, mit dem WSM seinerzeit fast ein Viertel seines Umsatzes macht, stellt 2007 für WSM inakzeptable Bedingungen. Die Entscheidung fällt natürlich nicht leicht, aber WSM bleibt seiner Linie treu und verzichtet auf eine weitere Zusammenarbeit. Jahre später lebt die Geschäftsbeziehung dann erneut auf und ist heute besser als jemals zuvor. Die Unabhängigkeit hat sich bewährt.

Fairness im Umgang mit Geschäftspartnern und Mitarbeitern: Darauf legt die WSM-Führung ebenfalls großen Wert. „Wir möchten mit unseren Partnern Geschäfte machen, nicht auf deren Kosten“, betont Werner Schenk. Die Regel „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu“ lässt sich zwar nicht in Zahlen und KPIs ausdrücken. Aber sie schafft gegenseitiges Vertrauen und das zahlt sich am Ende immer aus. Auch dies ist ein Erbe, das gelebt wird.

Unabhängigkeit von Banken, Lieferanten und
Großkunden – das ist so etwas wie unser Mantra.
– Werner Schenk

Krisenfest

Vier Fachbereiche

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Mobile Raumsysteme

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Überdachungsysteme

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Fahrradparksysteme

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Informationssysteme

Konjunkturschwankungen und Rezessionen gehören dazu. Über die Jahrzehnte erlebt deshalb auch Deutschlands Wirtschaft immer wieder Krisen. WSM kommt vergleichsweise gut durch sie hindurch. Zu Entlassungen im großen Stil wie bei vielen anderen Industrieunternehmen in Nordrhein-Westfalen kommt es selbst zwischen 2002 und 2007 nicht, als die landesweite Arbeitslosenquote zwischen 10,1 und 13,2 Prozent liegt, und auch 2009 nicht, als die Wirtschaftsleistung um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr einbricht. Weil man sich bei WSM um seine Mitarbeiter kümmert, verliert man auch kein wertvolles Wissen, das einmal weg vielleicht nie wiederkommt.

„Die vier Fachbereiche mobile Raumsysteme, Überdachungssysteme, Fahrradparksysteme sowie Informationssysteme der WSM sind wie die vier Beine eines Stuhles: Der kippt nicht so schnell um. Das schafft schon eine gewisse Sicherheit“, sagt Peter Solbach. „Ein derartiges Portfolio hat keiner unserer Wettbewerber.“

Ein Unternehmen braucht nicht nur gute Produkte,
sondern auch eine Strategie und einen Plan.
– Werner Schenk

Umweltschutz

Ein Gewinn für Natur, Mitarbeiter und Kunden

„Die Schöpfung“, wie Werner Schenk mit christlicher Überzeugung sagt, „müssen wir bewahren.“ Für das mittelständische Unternehmen bedeutet das, sparsam mit den natürlichen Ressourcen umzugehen und die Umwelt möglichst wenig zu belasten.

Als 2011 eine größere Lackierhalle in Betrieb genommen wird, stellt WSM auf ein neues Verfahren um. Statt mit Lösungsmitteln reinigt man fortan mit Trockeneis. Das ist umweltfreundlich, da kaum schädliche Rückstände anfallen. Gleichzeitig verbessert sich das Reinigungsergebnis. Eingesetzt werden High-Solid-Lacke mit geringem Lösemittelanteil – ein Gewinn für die Umwelt und die Mitarbeiter in der Lackiererei. Lösungsmittelrückstände und Energie werden größtenteils zurückgewonnen.

Das ist ein Vorteil auch für die Kunden: Durch einen homogen abgestimmten Lackaufbau erzielt WSM ein besseres Resultat als mit der sonst üblichen einfachen Pulverlackierung. Qualität in Metall bedeutet ebenso Qualität bei Lackierung und Korrosionsschutz. Denn was besser lackiert ist, hält einfach länger.

Sorgfältige Verarbeitung und lange Haltbarkeit – das kommt auch denen zugute, für die WSM-Produkte letzten Endes gemacht sind. „Wenn man sich unser Angebot anschaut, stellt man fest, dass wir nützliche Dinge für Menschen machen, die sie Tag für Tag benutzen“, weiß Peter Solbach. Das gilt für Trennwände und Maschineneinhausungen, Besprechungsräume und Meisterbüros, die Mitarbeiter vor Lärm und anderen Gefährdungen schützen, genauso wie für Schulkinder, die auf den Bus warten oder für Radfahrer, die ihr teures Fahrrad oder E-Bike möglichst sicher abstellen möchten.

lackierhalle

Richtungsweisend

Neue Wege im Vertrieb

„In unser Geschäft mit den Händlern können wir genau dann mehr Dynamik einbringen, wenn wir wissen, wie deren Endkunden ticken. Gerne arbeiten wir deshalb mit den Verantwortlichen für Marketing, Online-Medien und Vertrieb intensiv zusammen“, erklärt Werner Schenk.

Online-Marketing ist mittlerweile ein wichtiges Instrument für WSM. Der Webauftritt präsentiert nicht nur das Unternehmen und seine Produkte, sondern bietet auch nützliche Informationen aus den Produktwelten. Um WSM und seine Produkte im Internet auffindbar zu machen, müssen die Suchmaschinen von Google, Bing & Co. ständig neu gefüttert werden. Im Netz findet man die meisten Kunden durch attraktive, zielgruppengerechte Inhalte, verfasst in journalistischer Manier. Bestes Beispiel dafür ist das E-Book von WSM, „Deutschland auf dem Sattel. Fakten und Tendenzen im Radverkehr“. Bei allen, die sich mit der Förderung der Fahrradmobilität beschäftigen, kommt es sehr gut an. Klassische Werbung ist eher weniger gefragt.

Messen eignen sich ebenfalls hervorragend für erste Kontakte mit den Einkäufern und Planern aus Industrie und öffentlicher Hand. WSM ist deshalb regelmäßig mit eigenen Ständen auf internationalen Fachmessen vertreten.

Wir schreiben Geschichte

Die ersten Schritte

Das Familienunternehmen

Marke WSM entsteht

Wachsen mit Augenmaß

WSM ist bereit

Auf die Zukunft eingestellt